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aktuelles

Westdeutsche Zeitung am 28. April 2019 über "HYbrid"

THEATER:Rotkäppchens Befreiung von der Angst

 Das Close Up Theater beschäftigt sich in seinem neuen Stück „Hybrid“ im Haus der Jugend mit dem Fremden.

Bedeuten Fremde eine Gefahr für uns? Und wie gehen wir mit unseren Ängsten um? Mit diesen Fragen setzt sich das Close Up Theater in seiner Collage „Hybrid“ im Haus der Jugend Barmen auseinander. Charlotte Arndt und Dilara Baskinci haben gemeinsam mit ihrer Theatergruppe aus zwei jungen Männern und acht Mädchen – alle zwischen 13 und 27 Jahre alt – ein Theaterstück entwickelt, das intensiv zum Nachdenken anregt.

 

Eindringlich und mit viel schauspielerischem Geschick

Als Folie benutzen die Regisseurinnen das Märchen vom Rotkäppchen. Muss sich das Rotkäppchen hüten, wenn es in den Wald geht? Aufpassen, was es sagt und wie es sich verhält, damit ihm nichts Böses passiert? Und ist der Wolf überhaupt böse oder trägt er nur eine Maske, die ihn furchterregend erscheinen lässt? Will er den anderen etwas Schlimmes tun oder wird ihm diese Rolle aufgezwungen?

Eindringlich und mit viel schauspielerischem Geschick diskutieren die jungen Menschen auf der dunklen, großteils leeren Bühne diese Fragen. Die Mädchen in ihren roten Umhängen zum schwarzen Kleid streiten, ob sie so alleine im Wald Angst haben sollten oder nicht. Ob die Angst schützt oder einengt. Ob es einen Unterschied macht, „hybrid“ zu sein, also eine Mischung aus verschiedenen Rassen oder Kulturen.

Vor den „Männern mit ihren dunklen Gedanken“ warnt die eine. Doch die andere entgegnet: „Aber da ist doch kein Monster – das ist ein ganz normaler Mensch!“ Als „Angstschweinchen“ treten die Ängste mit Schweinemaske auf. Sie kriechen unter das Bett und geben nachts keine Ruhe, flüstern von immer neuen Gefahren, die vom Fremden ausgehen. Sie ziehen und zerren an den Mädchen. Manchmal schaffen sie es, die Oberhand zu gewinnen. Dann sucht das Mädchen Schutz hinter dem schwarzen Gaze-Vorhang und betrachtet die Welt nur noch von Ferne, ohne selbst am Geschehen teilzunehmen, begleitet nur von seinen Ängsten. Oder das Mädchen besiegt die Ängste und tanzt frei und fröhlich durch die Welt.

Die Jungen betrachten ihre Wolfsmaske und sind hin- und hergerissen zwischen der Macht, die der Wolf verleiht, und dem Bedürfnis, so zu sein wie alle anderen. Oder finden all diese Ängste und Gefahren sowieso nur im Kopf statt? Sind sie den anderen gleich und nur das Äußere verleitet dazu, vermeintliche Differenzen zu empfinden?

Das Trio aus Christopher Huber (Geige), Christopher Esch (Gitarre) und Leo Mucke (Schlagzeug) sorgt für Musik, die die jeweiligen Stimmungen aufnimmt, weiterspinnt, verstärkt. Sie spielen mal einen Walzer, mal ein jüdisches Lied oder furchterregendes dumpfes Grollen mit spitzen Tonblitzen.

Schlüssig sind die Szenen, doch auch sehr ausufernd. Oft wird immer der gleiche Gedanke wiederholt und in leicht abgewandelter Form noch einmal gebracht. Die Videoeinspielungen mit Rotkäppchen, die durch Stadt und Wald laufen, fügen dem keine neuen Aussagen hinzu. Gerade im zweiten Teil verliert das Stück seinen Fluss. Hätten die Regisseurinnen das fast drei Stunden lange Stück auf eineinhalb Stunden fokussiert, wäre es eine rundum beeindruckende Inszenierung.

RP Online am 26. April 2019 über "Hybrid"

Kultur im Bergischen:Theaterprojekt widmet sich dem Thema Angst

 Das preisgekrönte Theaterprojekt „CloseUp“ feiert am Samstag die Premiere seines neuen Bühnenstücks.

Gewohnt politisch und gesellschaftskritisch widmet sich die fünfte Inszenierung namens „Hybrid“ einem Urinstinkt und der Frage, wie viel Angst in unserer Gesellschaft berechtigt und wie viel davon Kalkül ist.

Ein junges, blondes Mädchen streift zu später Stunde alleine durch einen Wald. Ein roter Umhang schützt sie vor der Kälte. Plötzlich erscheint am Wegesrand ein schwarz gekleideter Mann hinter einer Wolfsmaske. Er greift nicht an, er beobachtet nur, stillschweigend. Trotz der passiven Haltung ihres Gegenübers beginnt das Mädchen Angst zu empfinden: Was, wenn er sie doch angreift? Davor wurde sie schon immer gewarnt. Wölfe sind doch gefährlich.

 

Die Parallelen zum Märchen von Rotkäppchen sind eindeutig, ein zweiter Blick aber eröffnet ein anderes Szenario: Hinter der Wolfsmaske verbirgt sich nämlich ein Fremder, gespielt von Mohammed Nazari, der 2015 tatsächlich als Flüchtling von Afghanistan nach Remscheid kam. Er hat diese Angst und Abwehrhaltung einiger Bürger zu spüren bekommen. Warum? Aus demselben Grund, weshalb der Wolf als Gefahr gilt: die Angst einer Gesellschaft vor dem Fremden.

Jüngste Kriminalstatistiken sagen zwar aus, dass die Fälle von Straftaten – trotz Flüchtlingswelle – zurückgehen. Dennoch herrscht ein Gefühl von verstärkter Unsicherheit vor. Genau damit spielt das neue CloseUp-Stück, das die Theaterprofis Charlotte Arndt und Dilara Baskinci gemeinsam mit zehn talentierten Jugendlichen zwischen 13 und 20 Jahren erarbeitet haben. Im achtmonatigen Arbeitsprozess ist ein spannendes Stück aus Szenencollagen entstanden, die den Theaterbesucher aufrütteln und zum Nachdenken anregen. „Was wäre, wenn wir als Menschen nur Schachfiguren der gelenkten Angst wären? Wenn unser Urinstinkt als Werkzeug der Manipulation genutzt würde?“, fragten sich die Jugendlichen. Der 20-jährige Mohammed Nazari hat Teile seiner Lebenswirklichkeit in dem Stück verarbeitet. Leicht ist ihm das nicht gefallen, zumal er nicht mal sicher sein konnte, bei der Premiere auf der Bühne zu stehen. Denn bis vor kurzem musste er noch mit der Angst leben, abgeschoben zu werden.

Samstag, 19.30 Uhr, und Sonntag, 18 Uhr, im Haus der Jugend Barmen, Geschwister-Scholl-Platz 4, Wuppertal. Der Eintritt ist frei.

Aufführungen Close Up theater

Close Up 4.0 - Ni.  

Handlung:

Ein Feld, ein Weg, ein Tor, ein Platz, ein Wirtshaus... Das Dorf, in dem wir uns befinden ist ein Ort, wie es ihn überall auf der Welt geben könnte: gefüllt mit Menschen, wie du und ich - wie wir. Und wie andere. Anderswo. Abends trifft man sich im Wirtshaus, man redet, man kennt sich. Essen gibt es immer genug - für alle, denn niemand hat zu wenig und jeder kann einer Aufgabe nachgehen. Es sind die fetten Jahre. Das Leben ist gut. Was könnte da die Chancen einer politischen Außenseiterin verbessern gewählt zu werden? Niemand braucht Veränderungen, niemand braucht Politik - bis dato! Da kommt es nicht ungelegen, dass eines Tages eine Fremde auftaucht...


Thema:

Unter dem Titel „NI.“ (Esperanto: „Wir“) nimmt das Close Up Theater in seinem diesjährigen Stück die Mechanismen von Populismus unter die Lupe. Was motiviert populistische Politiker? Welche Strukturen und Machtverhältnisse stecken hinter populistischen Parteien? Was treibt Demagogen an, ihre Hassbotschaften zu verbreiten? Wie und warum lassen sich Menschen manipulieren, oder gar zu Spielbällen von radikalen politischen Bewegungen machen? Wie schwer ist es, nicht zum Mitläufer zu werden und die eigene Meinung hingegen einer Gruppe zu verteidigen?

Das Stück beleuchtet den schmalen Grad, auf welchem Menschen andere Menschen beginnen zu denunzieren und ihnen den Titel „Mensch“ abzusprechen. Es führt uns dahin, wo das WIR aufhört, und das IHR beginnt.